Iceland – Day No.3
Gestern war ich mal so richtig „Touri-mäßig“ unterwegs 🙂
Ich hatte mir am Abend zuvor eine Tour mit dem Bus zu vier verschiedenen Highlights Islands gebucht.
Los ging es morgens um 8:30 Uhr wo ich mit einem Kleinbus in der Nähe meiner Wohnung abgeholt wurde. Am BSI Terminal stand dann ein großer Reisebus bereit, mit dem ich die nächsten acht Stunden durch südwestlichen Teil Islands gefahren werden sollte.
Zuerst ging es zu „Friðheimar“, einem Betrieb, der Tomaten in Gewächshäusern für Island züchtet. Ja, ihr habt richtig gelesen: TOMATEN.
Auf dem Weg dorthin konnte man am Horizont sehr schön sehen, wie die Sonne sich den Weg an Himmel „kämpft“. Momentan geht in Reykjavik die Sonne erst um 11:00 Uhr auf und ab 16:30 Uhr wird es schon wieder dunkel… Für mich als Zentraleuropäer, der es eigentlich gewohnt ist, dass es spätestens um 8:30 Uhr hell ist, schon sehr ungewohnt.
Um 10:30 Uhr kamen wir dann bei der Plantage an. Schon verrückt, mitten im Nichts auf einmal fünf Gewächshäuser zu sehen!
In dem Gewächshaus gab es unzählige Tomatenpflanzen, die das ganze Jahr über mit künstlichem Sonnenlicht versorgt werden. Dies verbraucht schon irre Mengen an Strom. Auf einer Infotafel stand, dass der gesamte Energieverbrauch für die künstliche Sonne ausreichen würde, um ein Dorf mit 3000 Einwohnern ein Jahr lang mit Strom zu versorgen. Der Strom hier wird mit Hilfe von Geothermie-Kraftwerken hergestellt. Und da Island genug Wasserdampf mit Erdwärme erzeugen kann und somit der Strom dementsprechend günstig ist, ist es überhaupt möglich so ein „irres“ Unternehmen zu betreiben.
Geheizt werden die Gewächshäuser ebenfalls mit Geothermie. Das Wasser kommt mit einer Temperatur von 90-95°C aus der Erde. Da braucht man sonst „fast“ keine Energie mehr reinstecken zum Heizen.
Nachdem sich alle die Gewächshäuser angesehen hatten, fuhren wir weiter zu einem geothermalen Gebiet, in dem es auch einen Geysir gibt, der alle 4-10 Minuten einen Wasserstoß von sich gibt. Ebenfalls gab es dort auch heiße Quellen, die entweder nur vor sich hindampfen oder auch brodeln. Da kommt das Wasser mit Temperaturen von 80-100°C aus der Erde.
Natürlich habe ich auch versucht, den spuckenden Geysir so gut wie möglich einzufangen:
Nach einer Kleinigkeit zu Essen ging es weiter Richtung „Gullfoss“ einem sehr bekannten Wasserfall in Island. Der Fluss „Ölfusá“ hat sich dort über eine sehr lange Zeit immer tiefer in Vulkangestein hineingefressen, wodurch er seine aktuelle Form erhielt. Im Schnitt fließen da pro Sekunde im Winter etwa 109m³ (ca. 109000 LITER) durch. Schon irre.
Es war dort saumäßig kalt und in Verbindung mit dem Wassernebel der durch den Wasserfall entstand war es schon sehr frisch. Die Temperaturen waren für isländische Verhältnisse auch sehr kalt; irgendwas um die -14°C.
Von Gullfoss ging es weiter zu „Þingvellir“. Einem Nationalpark der an dem See „Þingvallavatn“ liegt.
Dort befindet sich auch das „Niemandsland“ zwischen Eurasischer und Nordamerikanischer Erdplatte. Die beiden Platten der Erdkruste driften dort immer weiter auseinander und manche Forscher behaupten, so hat es zumindest der Guide gesagt, dass sich Island irgendwann vielleicht mal in zwei Inseln teilen wird. Dort, wo wir gestern waren, beträgt der Abstand beider Platten zueinander schon 7km. Der Raum zwischen den Platten ist mit zu Lavagestein erstarrter Magma gefüllt, sodass einem im ersten Moment gar nicht auffällt, dass man sich in einer „Spalte“ befindet. Alleine die Vorstellung ist schon witzig, dass man sich gerade auf keiner tektonischen Platte befindet.
Hier sieht man die Kante der nordamerikanischen Platte:
Dort habe ich mal wieder einige Panorama-Aufnahmen gemacht, die ich euch nicht vorenthalten möchte.
Dort war es sehr windig und immer noch saukalt, sodass ich echt froh war, als ich wieder im Bus saß und wir den Weg nach Reykjavik antraten.
Währen der Fahrt konnte ich noch den Sonnenuntergang festhalten.