Drayton Valley, Mähwerk
Am Dienstag konnte ich nach dem Frühstück erstmal mein fahrerisches Können unter Beweis stellen. Man muss dazu sagen, dass Mark mit einigen Work and Travellern nicht besonders gute Erfahrungen gemacht hat und mittlerweile dementsprechend vorsichtig ist.
Die „kleinen Straßen“ hier bestehen aus Road Gravel, das ist gebrochener Kies mit einer maximalen Größe von ¾ Inch, also irgendwas um 2cm Größe. Also auf gut deutsch Schotterpisten J Wir sind an dem Morgen nach Drayton Valley gefahren, da Mark seinen zweiten Truck, einen Ford F-350 aus der Werkstatt abzuholen. Das gute an Kanada ist ja, dass Geschwindigkeits- und Entfernungsangaben wie in Deutschland in km/h und km sind. Da brauche ich mich nicht umgewöhnen, bzw. braucht man da nicht rumrechnen um ein Gefühl für eine Entfernung zu bekommen.
Drayton Valley ist die nächste größere Stadt hier in der Umgebung. Wobei Stadt auch nichts mit einer Stadt in Deutschland zu tun hat… Hier ist alles viel mehr auseinandergezogen und ohne Auto ist man fast aufgeschmissen. Nach 25 Minuten Fahrt und 40km hinter uns sind wir dann in Drayton Valley angekommen. Da Mark noch was aus dem Baumarkt benötigte, sind wir da zuerst hingefahren. Direkt daneben ist auch ein Kleidungsgeschäft für Arbeitskleidung, sodass ich mir noch zwei T-Shirts und einen einfachen Kapuzenpulli kaufen konnte. Ich muss ja nicht gleich meine „normalen“ Klamotten bei der Arbeit im Garten „verheizen“.
Danach fuhren wir zu der Werkstatt um den Truck abzuholen. Damit komme ich immer noch nicht klar. Unter V6 geht hier gar nichts… Dieser Ford hat einen V8-Diesel und eine maximale Anhängelast von 14t. VIERZEHN!?! Da kommt ja dann noch das Gewicht vom Zugfahrzeug dazu… Einfach verrückt dieses Land. Mit diesen Trucks wird so alles Mögliche gezogen was man sich so vorstellen kann.
Die Heimfahrt war sehr entspannt und zum Glück ist Mark vor mir gefahren, sonst hätte ich die Abfahrt auf die Gravel-Road glaube ich verpasst…
Zu Hause angekommen, habe ich mich weiter mit dem Mähwerk befasst und alles mit Rostschutz eingepinselt. Während die Teile trockneten, habe ich mich der Gartenpflege gewidmet. Ein Work and Traveller der vor mir war, hatte schon angefangen, den Zaun, der Marks Grundstück umgibt, mit dem Freischneider frei zu schneiden. Damit machte ich dann weiter. Auch wenn Mark meinte, dass das Grundstück für kanadische Verhältnisse nicht groß ist, war es schon einiges an Arbeit und ich war lockere zwei Stunden damit beschäftigt, das Gras und Gestrüpp an und um den Zaun wegzuschneiden.
Anschließend war der Rostschutz getrocknet und ich konnte mit dem Lackieren der Teile beginnen. Es hat schon was, wenn vorher was Verrostetes und Verdrecktes wieder in einem neuen Farbkleid erstrahlt. Dies sollte auf jeden Fall dazu beitragen, dass Mark noch länger was von seinem Rasentraktor hat.
Abends haben wir noch etwas gegessen und dann war auch schon der zweite Tag vorüber.