Roadtrip – Tag 3
Tag 3 des Road-Trips begann mit Regen…
Die Nacht war auch eher ungemütlich als geruhsam. Ich hatte mir einen blöden Platz im Wohngebiet gesucht und dadurch habe ich jeden Güterzug miterlebt, der durch Jasper gefahren ist. Vor allem hupen die für jeden Mist. Keine Ahnung warum. Außerdem ist es hier normal, dass so ein Güterzug ohne Problem auch mal 2km lang sein kann…
Aber naja. Das gehört eben dazu. 🙂
Nachdem ich gefrühstückt hatte, wurde das Wetter auch etwas besser und die Wolken ließen auch schon erste Spuren der Sonne durch.
Ich nutzte noch die Zeit, um einige Impressionen von Jasper festzuhalten.
Dann ging es auf den Highway 93 Richtung Süden mit dem Tagesziel Banff. Dieser Highway trägt den Namen „Icefield Parkway“. Warum, das werdet ihr später sehen.
Nächster Halt waren dann die Athabasca Falls. Hier ist es ähnlich wie beim Maligne Canyon, dass das Wasser sich über die Zeit in den Felsen hineingefressen hat und nun immer tiefer im Felsen verschwindet. Ein imposantes Bild und immer wieder erstaunlich zu was Wasser im Stande ist, wenn man ihm die Zeit gibt 🙂
Was auch immer wieder sehr amüsant zu sehen war, waren die Hinweisschilder bis zur nächsten Tankstelle…
Da sollte man vorher getankt haben, denn auf der ganzen Strecke bis nach Lake Louise gibt es keine Tankstelle und vor allem sind auch mittlerweile alle Hostels auf der Strecke geschlossen, nur noch das Icefield Center hat geöffnet. Verrücktes Kanada…
Hier mal ein kleiner Wasserfall am Rand des Highways.
Dann kam ich endlich zum Icefield Center. Das ganze nennt sich deshalb so, weil es in der Nähe des Columbia Icefields liegt und dort im Sommer viele Touristen hinkommen und von dort aus Touren zum Gletscher starten. Außer dem Center gibt es dort aber sonst nichts außer Berge, Gletscher und Bäume… 🙂
Danach ging es weiter Richtung Lake Louise. Am Icefield Center befand ich mich am höchsten Punkt dieses Highway und von da an ging es wieder höhenmäßig bergab. Teilweise sehr kurvig für kanadische Verhältnisse, was sofort durch eine drastische Geschwindigkeitsbegrenzung klar wurde. Da die meisten Highways ungefähr zu 90% geradeaus verlaufen, machen die sich hier immer ganz schön schnell mit Kurven „in die Hose“…
In der Mitte des Bildes sieht man den Highway wie er hinter dem Wald weiter geht.
An den Waterfowl Lakes habe ich noch mal angehalten und die Ruhe genossen. Denn viel Verkehr gibt es auf dem Hwy 93 nicht. 🙂
Bei diesem Anblick lässt es sich schon aushalten.
Und dann, nach insgesamt 4h war ich in Lake Louise. Während der ganzen Fahrt auf dem Hwy 93 war auch mit Handy-Empfang einfach nichts. Auch nicht so beruhigend, wenn einem was passiert… Aber ist ja alles gut gegangen.
Lake Louise besteht einfach aus vielen Feriensiedlungen (Lodges) um es mal kurz und knapp zu machen. Pflicht war natürlich zum „Lake Louise“ zu fahren und da das Panorama mit dem wunderschönen See und den Bergen im Hintergrund zu genießen. Mein Vater war schon mal dort und sagte mir, dass ich da auf jeden Fall hin müsse. Auch das Fairmont Hotel, dass direkt am See steht ist eine sehr pompöse Erscheinung.
Interessant war eine Hütte, die in der Nähe des Sees steht. Sie wurde Anfang des 20. Jh. gebaut und diente als Unterkunft für Schweizer Bergführer, die Touristen durch die Berge führten. Der letzte schweizer Bergführer wohnte dort bis 1956.
Nachdem ich am See war, ging ich in das Hotel. Verrückt was da an Shop’s drin ist! Da bekommt man von Bücher, Antiquitäten, Kunst und Sprotkleidung wirklich alles…
Da ich von dem Hotel und dessen Größe etwas überfordert war, musste noch mal Natur her 🙂 Also bin ich zum Lake Louise Ski Resort gefahren, um mir das mal anzusehen. Im Vergleich zu europäischen Skigebieten ist da alles an einem Ort: Ski-Vermietung, Restaurant, Kinderbetreuung, etc. Was ich nur komisch fand, ist die Tatsache, dass man von Lake Louise noch so weit bis zum Skigebiet fahren muss. Aber das ist eben so. Kanada, das Land der Entfernungen… 🙂
Dann ging es weiter Richtung Banff! Das Ziel war mittlerweile schon in greifbare Nähe gerückt. Nur noch 50km und dann bist du da! Banff erreichte ich gegen 18:00 Uhr. Nach der langen Fahrt genoss ich einen Spaziergang und verabredete mich mit zwei anderen Work and Travellern aus Deutschland, die momentan in Banff arbeiten. Wir gingen in eine Sportsbar und verbrachten dort den Abend. Anna-Lena ist schon früher gegangen und somit brachte ich später Julius wieder zum Hotel, in dem er momentan arbeitet.
Als ich Julius abgesetzt hatte, ging die abendliche Suche nach einem Parkplatz los, der diesmal nicht so laut sein sollte wie die Nacht zuvor. Habe dann was im Wohngebiet gefunden wo es ruhig und dunkel war. Somit war der erste Abend in Banff auch schon vorüber.
Da fehlt aber noch der Schnee zum Skigebiet! Den konnten wir ja sogar in Kirberg schon bieten… 😂
Und eine Woche später gibt es auch in Kirberg keinen Schnee mehr. Heute sind wir bei 16°C aufgestanden. Wohl gemerkt um 7:30 Uhr. Trotzdem sind diese Ausichten schon zum neidisch werden. Diese Weite!